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  • Wichtige Information:

    Liebe Mitglieder und Freunde,

    die Neuwahlen am 10.04.2024 mussten leider abgebrochen werden, da sich niemand zur Wahl zum 1. Vorsitzenden und weiterer Vorstandsposten stellte. 

    Anläufe mit vielversprechenden Nachfolgekandidaten scheiterten bisher. Wir benötigen dringend eine neue Vorstandschaft, um den weiteren Bestand der Vereinigung zu gewährleisten.

    Es wird am 9. Oktober 2024 eine außerordentliche Mitgliederversammlung geben, mit dem erneuten Versuch, eine Neuwahl durchzuführen. Gelingt auch dieser nicht, wäre die einzige Alternative, in derselben Versammlung satzungsgemäß den Beschluss zu fassen, die Vereinigung aufzulösen.

    Um dies zu vermeiden, appelliere ich an alle Mitglieder: Wenn Sie selbst sich interessieren oder geeignete Kandidaten kennen, zögern Sie nicht, diese oder mich anzusprechen. Meine Erreichbarkeit: gerhard [at] nvc.de.

    Ich hoffe, es gelingt!

    Mit den besten Grüßen

    Gerhard Danzl


Demenzerkrankung (Erkennbarkeit, Verlauf, Behandlungsmöglichkeiten) – 06/18

von Kurt O. Wörl (E-Mail: webbuero [at] vpp-nuernberg.de)

Eine sehr kompetente Referentin konnten wir für einen interessanten Vortrag zu unserer heutigen Mitgleiderversammlung gewinnen:

Frau Dipl.-Psychogerontologin Barbara Süß M.A., von der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg, referierte zum Thema „Demenz“ ihre Erkennbarkeit, den Verlauf und die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten.

So erfuhren wir, dass „Demenzerkrankung“ nur der Sammelbegriff für Krankheiten für verschiedene Krankheitsbilder ist. Zu unterscheiden wäre die häufigste Form der Demenz, die Altzheimer-Krankheit von anderen Formen, etwa die Vaskuläre Demenz, Demenz bei Morbus Parkinson, die Creutzfeld-Jakob-Krankheit und einige andere Erkrankungen des Gehirns, die zur Demenz führen können.

Barbara Süß zeigte anhand einer Grafik, dass die Leistung des menschlichen Gehirns mit zunehmendem Alter grundsätzlich nachlässt und zwar schon ab etwa dem 30. Lebensjahr. Wir können dann zunehmend weniger Informationen aufnehmen, also weniger leicht etwas Neues lernen wie in jungen Jahren. Auch werden wir in unseren, vom Gehirn gesteuerten Reaktionen, langsamer. Das allerdings ist eine völlig natürliche Entwicklung und ist nicht den pathologischen Demenzerscheinungen zuzurechnen.

Bei Demenzerkrankungen schreitet der sukzessive Abbau unserer Gehirnleistung sehr viel schneller fort. Und – beruhigend für junge Menschen – die Masse aller von Demenzerkrankungen Betroffenen ist 65 Jahre oder älter. Der Anteil jüngerer Demenzerkrankter liegt bei nur bei einem Prozent.

Statistisch erkranken Frauen im Alter signifikant häufiger an Demenz als Männer. Die Ursachen dafür sind noch nicht gut erforscht, es könnten hormonelle Abläufe dafür verantwortlich sein. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Lebenserwartung von Männern geringer ist. Es gibt also weitaus mehr hochbetagte Frauen, die an Demenz erkranken können als Männer.

Interessant auch die Informationen zur Dianostiik. Dafür sind mehrere Schritte erforderlich. So sollte der Hausarzt zu allererst ein Blutbild erstellen lassen, um z.B. auszuschließen, dass nicht eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse für erkannte Symptome verantwortlich ist. Als nächste Stufe wäre eine psychologische Diagnose erforderlich, mit welcher die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Patienten festgestellt werden kann (z.B. mit dem Uhren-Zeichen-Test). Und schließlich kann dann der tatsächliche, physische Zustand des Gehirns noch mit bildgebenden Untersuchungen (Röntgen, MRT etc.) festgestellt werden.

Sehr plastisch schilderte Barbara Süß die Lebensituationen von Demenzerkrankten, welche zu Beginn es sehr wohl bemerken, dass etwas nicht stimmt. Die Verläufe können sehr unterschiedlich sein.

Eindringlich empfahl die Referentin, frühzeitig die nötigen Regelungen schriftlich zu fixieren. Mit Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung sollte den Angehörigen es erleichtert werden, bei Fortschreiten der Erkrankung das Nötige im Sinne des Betroffenen entscheiden zu können. Wenn Betroffene erhebliches Vermögen haben, kann man mögliche Konflikte unter den Angehörigen (Erben, Geschwister, Kinder) vermeiden, wenn diese Vollmachten/Verfügungen notariell verfasst vorliegen.

Bei mancher Demenzerkrankung in der Endstufe versagt auch der Schluckreflex, sodass die Patienten Nahrung nicht mehr auf natürliche Weise aufnehmen können und eine künstlicher Ernährung über eine Magensonde erforderlich wird. Die Ärzte sind zur künstlichen Ernährung verpflichtet, wenn seitens der Patienten keine entsprechende Willenserklärung vorliegt oder den betreuenden Angehörigen für diese Entscheidung keine Vollmacht erteilt wurde.

Schließlich zeigte Frau Süß noch die Hilfsmöglichkeiten auf, Modelle für die Unterbringung, z.B. in speziellen Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte, welche Pflegemodelle es gibt, wie für Demenzkranke, trotz Erkrankung, sogar noch Urlaubsfahrten organisiert werden können usw.

Im Anschluss an Ihren Vortrag stand Barbara Süß uns noch für Fragen Rede und Antwort. 1. Vorsitzender Gerhard Danzl bedankte sich bei Frau Süß mit einem kleinen Präsent. Die hohe Teilnehmerzahl heute und der kräftige Applaus unserer Mitglieder zum Schluss zeigten, dass das Referat großes Interesse und Anklang fand. Dies war auch auch zu erwarten, schließlich befinden sich die Mitglieder unserer Pensionärsvereinigung ja durchwegs im relevanten Alter, in welchem Demenz üblicherweise auftreten kann.

Wir lauschten 90 Minuten einem überaus interessanten Vortrag, der die Zeit wie im Fluge verfliegen ließ.

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