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Ausflug nach Hechelbach 01/19

Die erste Fahrt im Januar führte in den letzten Jahren stets zum singenden Wirt nach Hechelbach (Oberzenn). Und so traf sich ein kleines Häuflein im Gasthof „Grüne Au“ zusammen, leider arg dezimiert durch Krankheitsfälle und schlechtem Wetter, um loszuziehen. Erstmals hatte das Kommando unsere neue Reiseleiterin Inge Kareth.

Die Fahrt war kurzweilig, gab es doch einiges seit der letzten Fahrt und Weihnachten/Neujahr zu erzählen. Das Essen war wie immer prima.

Einige verkleideten sich seniorengerecht, ein paar wagten einige Schritte durchs Dorf. Dann spielte der Wirt Ohrwürmer aus früheren Tagen. Das Ganze wurde garniert durch Witze unseres 1. Vorsitzenden und unserer Reiseleiterin Inge Kareth. Kaffee und die Schwarzwälder Kirschtorte – oder Krapfen – schmeckten ganz fein.

Als es dunkel wurde, brachen wir zur Heimreise auf. 1. Vorsitzender Danzl dankte unserer neuen Reiseleiterin für die gelungene Premiere.

Weitere Impressionen von unserer Faschingsfahrt

Klima in Nürnberg – 01/19

von Kurt O. Wörl

Einem interessanten Vortrag von dem Dipl.-Geologen Dr. Otto Heimbucher, umweltpolitischer Sprecher der CSU-Stadtratsfraktion zu Nürnberg, zum Thema „Klima in Nürnberg“ konnten wir heute lauschen. So erfuhren wir, dass sich der Klimawandel bereits auch in Nürnberg, teilweise drastisch, bemerkbar mache. So habe sich z.B. der Frühlingsanfang um einige Wochen vorverlegt, während die Sommertage inzwischen weit in den Herbst hineinragen. Das wirke sich, so Heimbucher, auch auf die Vegetation im Stadtgebiet aus, Pflanzen blühen früher und verblühen später. Durchschnittlich läge die Temperatur in der Stadt um 2% höher als im Umland, im Bereich von Hot-Spots, womit große asphaltierte Flächen und schlecht durchlüftete Straßen gemeint sind, bis zu 15 Grad C.

Die zunehmende Erwärmung führe in der Bevölkerung auch zu gesundheitlichen Problemen. Darauf müssten die Stadtplaner reagieren. Man gehe bereits davon aus, das künftig Kindergärten, Altenheime und Schulen klimatisiert werden müssten. Zudem gedeihen zunehmend invasiv eingeschleppte Insekten, die völlig neue Krankheiten verbreiten könnten.

Der Sommer 2017, mit seiner extremen Dürreperiode, habe den Boden unter der Stadt bis in 1,80 m Tiefe völlig ausgetrocknet. Viele Bäume seien dabei verdorrt und müssten wohl ersetzt werden.

Zu schaffen machten der Stadt auch der Wandel weg von früher üblichen, längeren Landregen-Perioden hin zu eher kurzen, aber teilweise extremen Starkregen-Ereignissen. Diese überforderten immer wieder die Kanalisation und teilweise würden dabei sogar Kanaldeckel einfach abgehoben, so der Referent.

Die Stadtplaner stünden vor großen Herausforderungen, der Aufheizung der Stadt in den Sommermonaten zu begegnen. Weniger versiegelte Flächen, bilden weniger Hot-Spots und entlasten bei Starkregen auch die Kanalisation. Mehr Bäume bringen neben einer besseren Luft auch mehr Abschattung in die Stadt, was zu weniger Aufheizung betrage.

Abschließend gab Dr. Heimbuchner noch Tipps und Hinweise zur Energieeinsparung. Z.B. wäre es sehr wichtig, alten Gebäuden zeitnah eine Wärmedämmung zu verpassen. Teilweise seien im Winter an schlecht isolierten Gebäuden an den Außenwände bis zu 15% messbar, eine sinnlose Energieverschwendung.

Im Anschluss konnten die Zuhörer noch Fragen an den Referenten stellen. Zum Beispiel wunderte man sich, dass die breiten Straßen in Nürnberg nicht besser begrünt würden. Der Altstadtring, die Bayreuther Straße, die Sulzbacher Straße oder die sehr breite Fürther Straße brüllten doch geradezu danach, mit sog. „Haussmann-Alleen“ begrünt und abgeschattet zu werden. Als Beispiel wurde Paris genannt, wo nahezu alle zweispurigen und breiteren Straßen bereits seit dem 19. Jahrhundert beidseitig mit großen Alleebäumen, meist Akazien, abgeschattet werden, was auch an heißen Tagen in diesen Straßen zu erträglichen Temperaturen führe und zudem Filterwirkung für Feinstaub und zusätzliche Sauerstoffanreicherung in der Luft bewirke.

„Das würde man gerne tun“, meinte Dr. Heimbucher, „allerdings liegen gerade in den genannten Straßen sehr viele Versorgungsleitungen und Kabelstränge, welche durch die wurzelnden Bäume gefährdet wären! Auch die Oberleitungen der Straßenbahnen stellen dabei ein Problem dar.“ Ein weiteres Problem seien die Kosten. Die Pflanzung eines einzigen Baumes schlage in der Stadtkasse im Schnitt mit 5.000 EUR zu Buche. Das ließ Skepsis aufkommen. Die Kostenfrage wäre ja durchaus noch nachvollziehbar, aber auch in Paris liegen Versorgungsleitungen in den Straßen und trotzdem gelänge dort die Stadtbegrünung vorbildlich, dachte ich bei mir.

Nürnberg hat vergleichsweise wenige Brunnen und ein Großteil davon sei, so der Referent, außer Betrieb. Dabei seien Brunnen wichtig für die Abkühlung der Stadt im Sommer. Zudem gäbe es nur wenige große Brunnen, die wirken könnten. Die kleinen Spuckbrunnen, die vereinzelt in der Stadt zu sehen sind, taugen nur als Zierde. So wurde die Frage gestellt, warum man nicht an geeigneten Stellen große Wasserspiele installiere. Der Platz vor der Lorenzkirche oder vor der Egidienkirche, am Plärrer, am Rathenauplatz oder am Bahnhofsvorplatz böten sich dafür bestens an. Auch hier sei es letztlich eine Frage des Geldes, meinte Dr. Heimbucher.

Zum Schluss bedankte sich unser 1. Vorsitzender Gerhard Danzl beim Referenten für den informativen Vortrag mit einem kleinen Präsent und verwies die Mitglieder noch einmal auf die anstehende Jahreshauptversammlung der Vereinigung im kommenden Monat.

 

 

 

VPP Weihnachtsfeier 2018

Das Christkind eröffnet die Feier

Erneut eröffnete Rebecca Ammon, das „Nürnberger Christkindla“, die Weihnachtsfeier unserer Vereinigung und präsentierte uns den Prolog, mit dem alljährlich der Nürnberger Christkindlasmarkt eröffnet wird.

Christkind Rebecca Ammon

Wieder erfreute uns der Posaunenchor Gostenhof zur Eröffnung mit himmlischen Klängen von der Empore des Festsaals, bevor der Vorsitzende, Gerhard Danzl die Festgäste begrüßte.

1. Vorsitzender Gerhard Danzl

Entschuldigen ließen sich wegen anderweitiger Verpflichtungen heuer Bürgermeister Christian Vogel und der Bayer. Innenminister Joachim Herrmann. Doch übersandte letzterer der Vereinigung Grußworte, die Danzl den Gästen verlas:

Grußworte des Bayer. Innenministers:

IM Joachim Herrmann

„Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Pensionistinnen und Pensionisten,

wir leben in turbulenten Zeiten, in denen sich die Bayerische Polizei kontinuierlich verschiedenen Kriminalitätsphänomenen stellt und sie innovativ bekämpft. Unseren Kolleginnen und Kollegen gelten unser großer Respekt und unser ganzer Dank, denn sie meistern diese Herausforderungen mit vorbildlichem Engagement und hoher Professionalität.

Ihr Erfolg spiegelt sich auch in unserer herausragenden Sicherheitslage wider. Bayern ist das bundesweit sicherste Land! Mit einer bereinigten Häufigkeitszahl von 4.533 Straftaten pro 100.000 Einwohner im Jahr 2017 ist die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, so gering wie in keinem anderen Bundesland. Darüber hinaus werden fast zwei Drittel aller Straftaten in Bayern aufgeklärt.

Zum 1. Juli 2018 haben wir dieses Jahr die Bayerische Grenzpolizei errichtet. Mit ihr optimieren wir die Bekämpfung der illegalen Migration und der grenzüberschreitenden Kriminalität. In der Direktion der Bayerischen Grenzpolizei mit Sitz in Passau erstellen seitdem Fahndungsspezialisten spezifische Lagebilder und koordinieren
bayernweit die Fahndungsmaßnahmen. Seit der Einführung hat sich die
Bayerische Grenzpolizei sehr bewährt. Mit der erhöhten Kontrolldichte und der verstärkten Polizeipräsenz sorgen wir nicht nur im grenznahen Raum, sondern in ganz Bayern für deutlich mehr Sicherheit.

Damit unsere Polizei den stetig wachsenden Anforderungen gerecht werden kann, schaffen wir konsequent zusätzliche Stellen: Seit 2009 sind bereits 3.500 neue Stellen hinzugekommen. Dadurch erreichen wir mit über 42.000 Stellen eine erneute Höchstmarke im Stellenbestand der Bayerischen Polizei. Gemäß der Vereinbarung der Regierungskoalition im Koalitionsvertrag „Für ein bürgernahes Bayern“ sollen bis 2023 weitere 500 zusätzliche Stellen pro Jahr – also insgesamt 2.500 – geschaffen werden.

Auch die Ausstattung der Bayerischen Polizei mit modernster Ausrüstung und innovativer Technik läuft auf Hochtouren: Vor kurzem wurde die Auslieferung der neuen Uniform abgeschlossen. Alle Kolleginnen und Kollegen verfügen mittlerweile außerdem über die neue ballistische Schutzausstattung; die Auslieferung des ausziehbaren Einsatzstocks soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Nächstes Jahr rüsten wir dann alle Polizistinnen und Polizisten mit der neuen Dienstpistole aus. Ab Anfang 2019 führen wir außerdem schrittweise Body-Cams im uniformierten Streifendienst ein. Damit leisten wir einen signifikanten Beitrag zum Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen.

Für eine moderne Polizei sind auch zeitgemäße Informations- und Kommunikationsmittel von entscheidender Bedeutung. In Ergänzung zum Digitalfunk werden wir bis Jahresende etwa 5.000 Smartphones ausgegeben haben. Damit verfügen wir über einen eigenen verschlüsselten Messengerdienst und über die Möglichkeit, Bilder zu übertragen. Anfang 2019 werden wir alle Smartphones ins Polizeinetz integrieren und schrittweise den Zugriff auf viele polizeiliche Datenbestände und Anwendungen ermöglichen. In den nächsten Wochen und Monaten sollen unsere Einsatzkräfte zudem verstärkt Notebooks und Convertibles, also Tablets mit optionaler Tastatur, erhalten. Mittelfristig soll jeder Streifenwagen damit ausgestattet sein. Ebenso sollen in den Streifenwägen künftig flächendeckend auch Fingerabdruck-Scanner verfügbar sein.

Nachhaltig gestärkt wurde die Bayerische Polizei auch durch die Novellierung des Bayerischen Polizeiaufgabengesetzes. Damit haben wir nicht nur EU-Datenschutzrecht und die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts umgesetzt, sondern die Befugnisse der Bayerischen Polizei an aktuelle Entwicklungen und daraus resultierende neue Herausforderungen angepasst. Eine unabhängige Expertenkommission wurde damit beauftragt, die Einführung des neuen Polizeirechts zu begleiten. Die Ergebnisse der Kommission werden bis zur ersten Jahreshälfte 2019 evaluiert und auf dieser Grundlage das Polizeiaufgabengesetz weiter fortentwickelt.

Liebe Pensionistinnen und Pensionisten, Sie können sicher nachvollziehen, wie stark unsere Kolleginnen und Kollegen in ihrem täglichen Dienst belastet sind. Dennoch ist ihre Einsatzbereitschaft ungebrochen hoch. Neben der Wertschätzung der Bayerischen Staatsregierung und dem Vertrauen unserer Bürgerinnen und Bürger sind auch Ihr Mitgefühl und Ihre persönliche Verbundenheit den Polizistinnen und Polizisten im Dienst ein starker Rückhalt. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich!

Leider ist es mir nicht möglich, an Ihrer vorweihnachtlichen Feierstunde teilzunehmen. Genießen Sie aber dennoch einen unterhaltsamen und schwungvollen Nachmittag mit dem Nürnberger Christkind, dem Posaunenchor Gostenhof und den Angehörigen der Staatsoper Nürnberg. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein glückliches und gesundes neues Jahr 2019!

Joachim Herrmann
Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration
Mitglied des Bayerischen Landtags“

Im Anschluss richtete Polizeipräsident Roman Fertinger, seine Weihnachtsgrüße und die der aktiven Kollegen an die Pensionisten und ihre Familien.

PP Roman Fertinger, PP Mittelfranken

Die weihnachtliche Botschaft übermittelte uns Kirchenrat Matthias Herling, von der Polizeiseelsorge der Bayer. Polizei…

KR Matthias Herling

… und schließlich trug uns Gerhard Danzl wieder eine wundervolle, amüsante Weihnachtsgeschichte vor, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen:

„Der alte Weihnachtsbaumständer

Beim Aufräumen des Dachbodens – ein paar Wochen vor Weihnachten – entdeckte der Familienvater in einer Ecke einen ganz verstaubten, uralten Weihnachtsbaumständer. Es war ein besonderer Ständer mit einem Drehmechanismus und einer eingebauten Spielwalze. Beim vorsichtigen Drehen konnte man das Lied „Oh du fröhliche“ erkennen. Das musste der Christbaumständer sein, von dem Großmutter immer erzählte, wenn die Weihnachtszeit herankam. Das Ding sah zwar fürchterlich aus, doch kam dem Familienvater ein wunderbarer Gedanke. Wie würde sich Großmutter freuen, wenn sie am Heiligabend vor dem Baum sitzt und dieser sich auf einmal wie in vergangener Zeit zu drehen anfängt und dazu „Oh du fröhliche“ spielt. Nicht nur Großmutter, die ganze Familie würde staunen.

So nahm er den Ständer und schlich ungesehen in seinen Bastelraum. Jeden Abend zog er sich geheimnisvoll in seinen Bastelraum zurück und verriegelte die Tür. Eine gründliche Reinigung und eine neue Feder, dann sollte der Ständer wieder wie neu sein. Natürlich fragte die Familie, was er dort treiben würde und er antwortete jedes Mal nur kurz: „Weihnachtsüberraschung!“. Kurz vor Weihnachten sah der Weihnachtsbaumständer tatsächlich aus wie neu. Jetzt noch schnell einen prächtigen Weihnachtsbaum besorgt, so um die 2 Meter hoch und wieder verschwand der Vater mit diesem in seinem Hobbyraum. Er stellte den Baum in den Ständer und führte einen kurzen Probelauf durch. Alles bestens. Was würde Großmutter für Augen machen.

Nun endlich war es Heiligabend. Der Vater bestand darauf den Weihnachtsbaum allein zu schmücken, schließlich hatte er ja extra echte Baumkerzen besorgt, damit alles stimmte. “Die werden Augen machen!“, sagte er bei jeder Kugel, die er in den Baum hing. Als er fertig war, überprüfte er nochmals alles, der Stern von Bethlehem war oben auf der Spitze, die Kugeln waren alle angebracht, die Kerzen waren befestigt, das Naschwerk hing hübsch angeordnet am Baum und Engelhaar und Lametta waren hübsch untergebracht. Die Feier konnte beginnen! Für die Großmutter stellte er den großen Ohrensessel parat, die anderen Stühle stellte der Vater in einem Halbkreis um den Tannenbaum. Jetzt führte der Vater die Großmutter feierlich zu ihrem Platz, die Eltern setzten sich neben sie und ganz außen saßen die Kinder.

„Jetzt kommt die große Weihnachtsüberraschung“, verkündete er, löste die Sperre am Ständer und nahm ganz schnell wieder seinen Platz ein. Langsam begann der Weihnachtsbaum sich zu drehen und hell erklang von der Musikwalze „O du fröhliche“. War das eine Freude! Die Kinder klatschten in die Hände und Oma hatte vor Rührung Tränen in den Augen. Sie brachte immer wieder nur: „wenn Großvater das noch erleben könnte, dass ich das noch erleben darf!“ hervor. Mutter war stumm vor Staunen.

Eine Weile schaute die Familie entzückt und stumm auf den im Festgewand sich langsam drehenden Weihnachtsbaum, als ein schnarrendes Geräusch sie jäh aus ihrer Versunkenheit riss. Ein Zittern durchlief den Baum, die bunten Weihnachtskugeln klirrten wie kleine Glöckchen. Nun begann der Baum sich immer schneller zu drehen. Die Musikwalze hämmerte los. Es hörte sich an als wollte „Oh du fröhliche“ sich selbst überholen. Mutter schrie lauf auf. „So unternimm doch was!“ Vater saß aber wie versteinert auf seinem Stuhl und starrte auf den Baum, der seine Geschwindigkeit immer weiter steigerte.

Mittlerweile drehte er sich so schnell, dass die Flammen hinter ihren Kerzen wehten. Großmutter bekreuzigte sich und betete und murmelte nur noch: „Wenn das Großvater noch erlebt hätte.“ Als erstes löste sich der Stern von Bethlehem, sauste wie ein Komet durch das Zimmer, klatschte gegen den Türrahmen und fiel auf den Dackel, der dort gerade ein Nickerchen hielt. Der Dackel flitzte wie von der Tarantel gestochen in die Küche und schielte in Sicherheit um die Ecke. Lametta und Engelhaar hatten sich erhoben und schwebten wie Kettenkarussell am Weihnachtsbaum.

Vater erwachte aus seiner Starre und gab das Kommando: „Alles in Deckung!“ Ein Goldengel trudelte losgelöst durchs Zimmer, nicht wissend, was er mit seiner plötzlichen Freiheit anfangen sollte. Weihnachtskugeln, der Schokoladenschmuck und andere Anhängsel sausten wie Geschosse durch das Zimmer und platzten beim Aufschlagen auseinander. Die Kinder hatten hinter Großmutters Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch, den Kopf mit den Armen schützend. Mutter jammerte in den Teppich. „Alles umsonst, die viele Arbeit, alles umsonst!“ Vater wollte sich vor Peinlichkeit am liebsten unter dem Teppich verstecken. Oma saß immer noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta geschmückt. Als ein gefüllter Schokoladenbaumschmuck an ihrem Kopf explodierte, registrierte sie trocken: „Kirschwasser“ und murmelte: „Wenn Großvater das noch erlebt hätte!“ Zu allem jaulte die Musikwalze im Schlupfakkord „Oh du fröhliche“, bis mit einem ächzenden Ton der Ständer seinen Geist aufgab. Durch den plötzlichen Stopp neigte sich der Christbaum in Zeitlupe, fiel aufs kalte Büffet, die letzten Nadeln von sich gebend.

Totenstille! Großmutter, geschmückt wie nach einer New Yorker Konfettiparade, erhob sich schweigend. Kopfschüttelnd begab sie sich auf ihr Zimmer. In der Tür stehend sagte sie: „Wie gut, dass Großvater das nicht erlebt hat!“ Mutter, völlig aufgelöst zu Vater: „Wenn ich mir die Bescherung ansehe, dann ist deine große Überraschung wirklich gelungen.“

Andreas meinte nur: “Du, Papi, das war echt stark! Machen wir das jetzt Weihnachten immer so?“

Der musikalische Rahmen

Weniger spektakulär aber nicht weniger unterhaltsam verlief unsere weitere vorweihnachtliche Feier. Wie schon viele Jahre vorher beglückten uns auch heuer wieder Künstler vom Internationalen Opernstudio der Staatsoper in Nürnberg mit wunderbaren Musikbeiträgen aus Oper und Operette. Diesmal dabei:

die Sängerinnen Katrin Heles
  Andromahi Raptis
die Sänger Michael Fischer
  Daeho Kim
  Martin Platz
am Klavier Andreas Paetzold
Moderation Wiebke Hetmanek

Das musikalische Programm war anspruchsvoll, – und so sah es aus:

  • von Giacomo Meyerbeer „Urbain: Nobles seigneurs, salut!“
    aus DIE HUGENOTTEN
  • von Wolfgang Amadeus Mozart „Figaro: Non più andrai“
    aus DIE HOCHZEIT DES FIGARO
  • und  „Despina: In uomini“ und
    Ferrando: Un` aura amorosa“ aus COSÌ FAN TUTTE
  • von Gioachino Rossini „Figaro: Largo al factotum della città“
    aus DER BARBIER VON SEVILLA
  • von Léo Delibes „Lakmé/Mallika: Blumenduett“
    aus LAKMÈ
  • von Gaetano Donizetti „Duett Malatesta/Don Pasquale: Cheti, cheti“
    aus DON PASQUALE
  • von Johann Strauß „Orlofsky: Ich lade gern mir Gäste ein“ und
    „Adele: Spiel´ ich die Unschuld vom Lande“ aus DIE FLEDERMAUS und
    „Zsupan: Ja, das Schreiben und das Lesen“ aus DER ZIGEUNERBARON
  • von Franz Lehár „Danilo: Da geh ich zu Maxim“
    aus DIE LUSTIGE WITWE
  • von Emmerich Kálmán „Tassilo: Wenn es Abend wird“
    aus GRÄFIN MARIZA
  • von Irving Berlin „Duett Annie/Frank: Alles, was du kannst“
    aus ANNIE GET YOUR GUN
  • und schließlich von Johann Strauß das Finale  „Im Feuerstrom der Reben“
    aus DIE FLEDERMAUS

Damit ging wieder ein wunderbarer, vorweihnachtlicher Nachmittag zu Ende. solchermaßen eingestimmt konnten unsere Pensionisten voll Vorfreude auf das Weihnachtsfest den Heimweg antreten.

Fotoimpressionen von unserer vorweihnachtlichen Feier:

Katrin Heles

Am Klavier Andreas Paetzold

Moderatorin Wiebke Hetmanek

Daeho Kim

Andromahi Raptis

Martin Platz

Michael Fischer

Weitere Fotoimpressionen

Ehrungen 2018

von Gerhard Danzl

Am 16. Oktober 2018 wurden in der Kantine der IV. BPA , bei Kaffee und Kuchen, wieder Mitglieder für 10-, 20- und 25jährige Treue zu unserer Vereinigung geehrt. Leider konnten aufgrund gesundheitlicher Gründe oder wegen fortgeschrittenen Alters nicht allen zu Ehrenden die Ehrenzeichen im Rahmen der Veranstaltung überreicht werden. Sie sind deshalb auch auf den Fotos nicht zu finden. Die nicht Anwesenden sind mit „n.a.“ gekennzeichnet. Bei der Monatsversammlung am 14.11.2018 haben wir vier weitere verhinderte Jubilare geehrt.

 

Das Ehrenzeichen in Gold für 25-jährige Mitgliedschaft erhielten:

 

BUDNY, Karl

ERHARD, Theodor

GRÜNHEID, Günter (n.a.)

HEITNER, Horst (n.a.)

ISL, Isolde

PIELENHOFER, Wilma (n.a.)

STACHE, Joachim

STACHHEL, Herbert (n.a.)

THIELEMANN, Barbara (n.a.)

 

Das Ehrenzeichen in Gold für 20-jährige Mitgliedschaft erhielten:

 

GEBHART, Rudolf (n.a.)

HAAS, Hermann (n.a.)

HURSACH Hans

KEINDL, Hans

KERSTENHAN, Helga

NUBER, Ernst

SCHMITT, Heinrich (n.a.)

VORLAUFER, Rudolf (n.a.)

WEINLEIN, Georg

WEIZINGER, Walter (n.a.)

ZEH, Herbert (n.a.)

 

Das Ehrenzeichen in Gold für 10-jährige Mitgliedschaft erhielten:

 

DIETSCH, Brigitte (n.a.)

ECKERT, Wilhelm (n.a.)

FRANKENBERGER, Ralf

FRENZEL, Ernst

FRADL, Friedrich (n.a.)

HUTZSCHENREUTER, KLaus

LANGENFELDER, Albert

LEICHT, Friedrich (n.a.)

MÄNNL, Jürgen (n.a.)

MAURER, Elisabeth

SASSADECK, Elfriede (n.a.)

Ausflug nach Rothenburg o.d. Tauber 11/18

von Gerhard Danzl

Rothenburg ob der Tauber

Am 21.11.2018 fuhren die üblichen Verdächtigten nach Rothenburg ob der Tauber. Kurz vor Rothenburg lag unser erstes Ziel in Windelsbach, Gasthof Linden, bei dem wir kurz vor 12:00 Uhr ankamen.

Schon im Vorfeld sollten wir uns für die „Gans“ anmelden. Bevor wir das Essen serviert bekamen, richtete die neue Reiseleiterin Inge Kareth das Wort an Wendelin. Sie bedankte sich ganz herzlich und überreichte ihm einen Adventskalender mit Schokolade und einer Urkunde, auf der sich alle Anwesenden schon während der Fahrt verewigt hatten. Bewegt nahm Wendelin dies zur Kenntnis. Auch 1. VS Danzl bedankte sich bei ihm und seiner Helga, die ihm beim Geldeinsammeln der Fahrtkosten zwar unsympathisch ist, die er jedoch sehr vermissen wird. Die Eingeweihten wissen warum. Ihm wird der Snak nach der Abfahrt und vor der Ankunft sehr fehlen.

Nach dem Essen – mittlerweile war die Sonne zum Vorschein gekommen – ging es weiter nach Rothenburg. Am Parkplatz Nr. 5 fand unser Bus auch einen hervorragenden Platz und durch das Tor gelangten wir nach wenigen Metern ins Zentrum der mittelalterlichen Stadt.

Vielleicht auch, weil es kurz vor dem 1. Advent war, besuchten die meisten Käthe Wohlfahrts Weihnachtsmarkt. Aber wir waren schlechte Kunden. Außer staunen war da nichts. Wir schwärmten aus und trafen uns fast geschlossen wieder um 16:00 Uhr im Hotel am Schrannenplatz zu Kaffee und Kuchen. Das war gut und nicht teuer.

Um 17:00 Uhr sollten wir wieder beim Bus sein, aber manche fanden den Durchgang am Tor nicht. So musste Wendelin die letzten einfangen und glücklich vereint konnten wir um 17:15 Uhr die Heimfahrt antreten.

Es war die letzte Reise mit der Reiseleitung Helga und Wendelin Kerstenhan, der nach acht Jahren das Amt einer jüngeren übergibt. 1. VS Danzl bedankte sich nochmals bei den beiden Kerstenhans und verwies auf den Amtswechsel bei der Jahreshauptversammlung im Februar.

Neuerung von der Beihilfestelle – 11/18

von Gerhard Danzl 

Zur Monatsversammlung am 14.11.2018 haben wir Herrn Kreft von der „Beihilfestelle“ Ansbach zu einem Referat über die Neuerungen der Beihilfe eingeladen. Herr Kreft hat uns anschaulich und an Beispielen Vieles dargelegt: Hier ein Auszug:

  1. Ab 01.01.2018 beteiligt sich die Beihilfe wieder an den Gläsern für Brillen – auch Gleitsicht – nach ärztlicher Bestätigung.
  2. Die erstattungsfähigen Kosten bei Massagen werden um 30 % erhöht; die Doppelbehandlung (Massage und Krankengymnastik) wird angerechnet.
  3. Die Fußpflege wird in vielen Fällen beihilfefähig.
  4. Der 3,5fache Satz beim Zahnersatz ist ab 01.11.2018 beihilfefähig, wenn ärztl. begründet.
  5. Ab 01.11.2018 rechnet die Beihilfe mit dem Krankenhaus bei einem stationären Aufenthalt direkt ab; der Beihilfeberechtigte erhält nur noch die Abrechnung.
  6. 2-Bettzimmer und Wahlleistungen sind bei öffentlichen Krankenhäusern beihilfefähig! Vorsicht bei Privatkliniken (Privatkrankenhaus gibt es Fallbeispiele oder 314,69 € wie im Krankenhaus.
  7. Rechnungen werden weiterhin nur in Jahresfrist anerkannt; d.h. innerhalb eines Jahres nach Rechnungsstellung einreichen.
  8. Stirbt der Versorgungsempfänger (Beamter), so bekommt der Hinterbliebene eine eigene Versorgungsnummer und kann Rechnungen binnen eines Jahres einreichen.
  9. Ausland. Beihilfe zahlt nur innerhalb der geografischen Grenzen Europas. Fährt z.B. ein Kreuzfahrtschiff unter europäischer Flagge: ja, unter Panamaflagge – nein! Ausnahme: Vollstationäre Notfalloperation wäre voll beihilfefähig.Fazit: Eine Auslandsreiseversicherung abschließen – meist in der Reiserücktrittsversicherung beinhaltet!
  10. Arzneimittel: 3,00 € Abzug je apothekenpflichtiges Arzneimittel. Apotheker kann diese Frage beantworten und ggf. anderes Medikament empfehlen.
  11. Hörgeräte: 1.500 € je Ohr, bei Taubheit: ganze Höhe beihilfefähig.
    Erneuerung: Keine zeitliche Grenze.
  12. Pflege: Pflegestufen 1 – 5; Problem: stationär, teilstationär oder ambulant. Über diese speziellen Fragen gibt eine Privatversicherung „Kompass“ im Internet Auskunft und macht auch Angebote. Dies ist ein so schwieriges Gebiet, daher wird empfohlen bei der Beihilfestelle anzufragen unter Angabe von Pflegegrad und Pflegesätze.
  13. Fahrtkosten: Ins Krankenhaus zur stationären Aufenthalt werden die Kosten anerkannt; ambulant: nur, wenn vorher von der Beihilfestelle zugestimmt wird; Ausnahme: bei Dialyse, Strahlentherapie oder schwerbehindert – gehbehindert. Fahrtkosten bei Reha: darauf achten, dass es ein vollstationärer Krankenhaus-aufenthalt ist.
  14. Heilkur zur Erhaltung der Dienstfähigkeit bei aktiven Beamten beihilfefähig. Dies gilt auch für Ehegatten und Kinder, wenn ärztliche Bescheinigung vorliegt.
  15. Stets beachten: Reha ist stationär; eine Heilkur ist ambulant.

Ausflug nach Bayreuth 10/18

Am 25.10.2018 stand in unserem Reiseprogramm „Marktgräfliches Opernhaus“ in Bayreuth. Bei regnerischem Wetter in Nürnberg fuhren die angemeldeten Teilnehmer gen Norden. Unsere 1. Station führte uns zum „Opel’s Sonnenhof“ nach Bindlach, Ortsteil Pferch. Mittlerweile hat es zu regnen aufgehört und sogar die Sonne spitzte immer wieder einmal durch die Wolken.

Die Gaststätte ist weithin bekannt und ein sehr großer Wirtsgarten ließ erkennen, dass da im Sommer einiges geboten wird. Das Mittagessen war gut und köstlich – und auch noch preiswert.

Nachdem auch noch einige Kastanien gesammelt hatten, trieb uns unser Reiseleiter um 13:30 Uhr zum Bus. Wir mussten nach Bayreuth ins Stadtzentrum. Wirklich in unmittelbarer Nähe des Markgräflichen Opernhauses fanden wir einen freien Parkplatz. Viele, die noch nicht da waren, äußerten sich erst einmal erstaunt über die äußere Fassade und auch der Eingangsbereich ist eher schmucklos.

Pünktlich um 14:30 Uhr wurden wir eingelassen und es gab viele „Ah“ und „Oh“.

Zunächst gab es einen Film über die Geschichte und Entstehung, über den Baumeister und seine Intensionen. Im Anschluss daran erläuterte uns eine Führerin sach- und fachkundig die Restauration. Sie kostete ca. 30 Mio. EUR und dauert fast 4 Jahre.

Ein Restaurateur arbeitete einen ganzen Tag an der Größe einer Postkarte, um den ursprünglichen Zustand, der 3 bis 4 Mal im Laufe der Zeit übermalt wurde, wieder herzustellen. Es wurde an dem Weltkulturerbe gerade der untere Bereich so belassen, wie er wohl im 18. Jahrhundert war. Das Haus war zu dieser Zeit nicht bestuhlt. Man wandelte in dem Haus umher und lehnte an den Wänden. Zu erwähnen wäre noch, dass alles aus Holz gefertigt ist.

Danach waren die meisten noch in der Konditorei Zollingerhttps://konditorei-zollinger.de/ oder besuchten das Stadtzentrum und die Fußgängerzone.

Ein rundum gut gelungener Ausflug, der allerdings durch einige kurzfristige Absagen getrübt wurde, weil dadurch Interessenten, die mitfahren wollten, abgesagt werden musste – schade.

Ausflug nach Gollhofen und Bullenheim 09/18

Bei sonnigem Wetter ging unsere Weinfahrt, mit dem Reiseunternehmen Dornauer, am  20.September 2018 zum Mittagessen nach Gollhofen, ins Gasthaus „Zum Stern“.

Gegen 14.15 Uhr  ging es weiter nach Bullenheim (Markt Ippesheim) zum „Weingut Dürr.“ Hier verbrachten wir den lustigen Nachmittag im schattigen Weingarten. Es gab Kaffee und Kuchen, Brotzeit und Wein sowie Federweißen. Wer wollte konnte das Dorf Bullenheim mit einem Spaziergang erkunden. Als es am lustigsten und schönsten wurde, mussten wir um 18.30 Uhr die Heimreise antreten.

Fotoimpressionen von unserem Ausflug

Sehnsucht Dänemark II – 09/18

von Kurt O. Wörl (E-Mail: kurt [at] woerl.eu)

Im ersten Teil meiner Dänemark-Vorträge habe ich Ihnen zunächst einiges über die Eigenarten des „glücklichsten Volkes auf Erden“, zum vorbildlichen Sozialsystem und zum eigenartigen, von Hygge und Janteloven geprägten Konsens der dänischen Gesellschaft erläutert. Im Anschluss führte ich Sie auf eine bebilderte Rundreise durch die Halbinsel Jütland, der Hauptlandmasse Dänemarks.

Heute beginne ich, Sie durch die dänische Inselwelt zu führen. Weil Dänemark aber sehr viele Inseln hat, nämlich ca. 400, kann ich davon nur die wichtigsten vorstellen und weil das immer noch zu viel für einen einzelnen Vortrag wäre, habe ich mit unserem Vorsitzenden, Gerhard Danzl abgesprochen, die Inselwelt auf weitere Folgevorträge aufzuteilen.

Gehen wir es an! Ich zeige hier nochmal eine Karte vom Kernland Dänemark. Die mit Teilautonomie ausgestatteten dänischen Inseln Færøer und Grønland sind nicht mit auf der Karte, ich kann darüber auch nichts berichten, weil ich beide Inseln noch nicht besucht habe.

Hier also unsere heutigen Ziele in Dänemark: Im Westen Jütlands zunächst im Wattenmeer der Nordsee gelegen das Strandseglerparadies Rømø und im Osten Jütlands, in der Ostsee gelegen, die Hauptinseln Seeland und Fünen mit Langeland, in der dänischen Südsee gelegen Ærø.

In weiteren Vorträgen werde ich dann Lolland, Falster, die Kreidefelseninsel Møn und weit im Osten, vor der Küste Schwedens gelegen, Bornholm mit den beiden Erbseninseln Christiansø und Frederiksø.

Die Margeritenroute

Margertitenroute als schwarze Linien dargestellt

Im ersten Teil meiner Vortragsreise habe ich bereits die Margeritenroute vorgestellt, wer sich an diese Route hält, wird von ihr zuverlässig zu den schönsten und idyllischsten Orten im Dänenland geleitet. Die Margeritenroute erstreckt sich, wie wir an der schwarzen  Routenlinie sehen ,auch auf die, mit einer gigantischen Brücke, der Großen-Belt-Brücke, verbundenen Hauptinseln Fünen und Seeland. Nicht von der Margeritenroute erfasst sind die singular liegenden Ostseeinseln, also etwa Ærø und Bornholm, das ist auf diesen Inseln aber auch nicht nötig.

Zur Erinnerung: die Margerite auf braunem Grund führt den Reisenden sicher der Route entlang. Mit Zusatzschildern wird auch angezeigt, wie man an Kreuzungen und Straßenmündungen abbiegen muss.

Dänemarks Leuchttürme

Das Küsten- und Seefahrerland Dänemark hat mit über 7000 km Küstenlänge einen natürlichen Bedarf an Leuchttürmen, um die Seefahrt vor Havarien zu bewahren, auch im Zeitalter satellitengestützter Navigation. Die Masse der dänischen Leuchtürme befinden sich in der Ostee mit dem Kattegat und besonders dicht rund um Fünen, am Kleinen und Großen Belt und in der dänischen Südsee. Ich will aber nicht weiter auf die vielen Leuchttürme eingehen, weil ich mit den vielen Sehenswürdigkeiten ohnehin im Zeitdruck bin und ohnehin nur einen Bruchteil des wunderbaren Landes vorstellen kann.

Rømø

Beginnen wir an der südlichen Westküste Jütlands, mit der Insel Rømø. Die Insel liegt in der Nordsee, im Wattenmeer, etwa 4 km nördlich der deutschen Nachbarinsel Sylt. Auf dieser Übersichtskarte gut zu erkennen.

Die in der Nordsee, im Wattenmeer gelegene Insel Rømø

Hier also die Insel Rømø und südlich darunter, die Nordküste Sylts. Rømø zeichnet sich vor allem durch einen unglaublich breiten Sandstrand aus, der vor allem für Strandsegler und Leute, die Drachenfestivals mögen ein Eldorado ist. Auf die Insel gelangt man vom Festland über eine mehr als 9 km lange Dammstraße, dem Rømødæmningen.

Wie breit Rømøs Weststrände sind, zeigt ganz gut das nächste Bild. Die Strandsegler können hier in allen Richtungen kreuz und quer herumdüsen, ohne schnell an Hindernisse zu gelangen.

Ein Paradies für Strandsegler

Und ja, der breite Strand wird bei Drachenfestivals alljährlich natürlich auch gerne für dieses Hobby genutzt. Wann im Jahr ist wurscht, an der Westküste gibt es immer eine taugliche Brise dafür.

Immer wieder Drachenfestivals auf Rømø

Die Toftum Skole

Was gibt es über Rømø sonst noch zu erwähnen? Nun, zum Beispiel kann man dort das kleinste Schulgebäude der Welt besichtigen, die Toftum Skole. Die Schule ist ein 1784 erbautes und vollständig restauriertes Schulgebäude. Es ist Teil des Kommandørgårdens („Kommandeurhof“), einer Außenstelle des dänischen Nationalmuseums, und gilt als die kleinste und älteste Schule Dänemarks. Das reetdachgedeckte Haus besteht aus nur einem Klassenzimmer, in der zeitweise bis zu 40 Schüler Platz nahmen sowie einem Vorraum und einem Raum für Heizmaterial, zu damaliger Zeit war das vor allem Torf.

Toftum Skole

Der  Kommandørgården

Gleich daneben die Wohnkultur des 18. Jahrunderts, nämlich den heute als Nationalmuseum genutzten, ehemaligen Hof eines Admirals, den sog. Kommandørgården.

Der Kommandørgården

Vor dem Eingang des Gebäudes hat man übrigens eine hervorragende Sicht auf das Wattenmeer.

Das Haus ist komplett authentisch möbliert. Es enthält ungewöhnlich gute Beispiele von detaillierten Malereien und Tischlerarbeiten aus dem 18. Jahrhundert. Im Inneren des Hauses kann man auch ganze Wände sehen, die mit den holländischen Kacheln der Epoche verziert sind. Hier also das Lese- oder Herrenzimmer des Admirals.

Auch in der Küche hatte man sehr viel Platz…

Küche

Die Wohnstube…

Wohnstube

und geschlafen hat man in solchen Schlafschränken. War man zu faul, die Betten zu machen, schloss man eben einfach die Türen.

Schlafschränke

Museum mit Pottwal-Skelett in er Scheune

Zum Abschluss noch dies hier: In der Scheune kann man ein Pottwalskelett bestaunen, wie man sieht, könnte der Schädel ein größeres Gehirn aufnehmen, als es der Mensch vorzuweisen hat. Pottwale führen deswegen wohl auch keine Kriege.

Pottwal-Skelett

Damit verlassen wir die Westküste Dänemarks und begeben uns in den Osten, genauer in die Ostsee. Die erste Insel, die wir nach dem Überqueren des Kleinen Belts betreten können ist Fünen.

Fünen

Fünen wird auch der „Garten Dänemarks“ genannt und das zurecht. Nirgends gibt es mehr Mischwälder und bewaldete Hügellandschaften als auf dieser Insel. Viele, der Allgemeinheit zugängliche Schlösser und Herrenhäuser, mit wunderbaren Gartenanlagen erwarten uns. Am günstigsten nach Fünen gelangt über Jütland, in dem man der Fortsetzung der BAB A 7, die ab der dänischen Grenze als Europastraße E 45 ausgeschildert ist, folgt. Kurz nach der kleinen Hafenstadt Kolding verlässt man die E 45 auf die West-Ost-Magistrale E 20 Richtung Osten und überquert den Kleinen Belt über die neue, Kleine-Belt-Brücke und schon sind wir auf Fünen.

Odense

Die Inselhauptstadt Fünens ist Odense, ein wunderbares Städtchen, mit knapp 180.000 Einwohnern. In Odense steht das wahrscheinliche Geburtshaus des dänischen Märchenerzählers Hans-Christian Andersen. Das Haus ist heute in das Museum integriert, das Andersens Namen trägt und auch nur ihn zum Thema hat. Wahrscheinliches Geburtshaus deshalb, weil der Geburtsort Andersens nicht durch Urkunden gesichert ist.  Es gibt auch Quellen, die Kopenhagen als Geburtsstadt angeben, allerdings ebenfalls ohne belastbare Urkunden.

Wahrscheinliches Geburts- und Kindheitshaus H.-C. Andersens

Die alte Siedlung, in der das Andersenhaus steht und welche zugleich die Keimzelle Odenses war, ist wunderbar restauriert und alleine schon einen Besuch in der Stadt wert.

Alt-Odense, die Keimzelle der Stadt

Pittoreske Gassen in Odense

Alte Bausubstanz wird erhalten

Für das zu über 90% evangelische Dänemark hat Odense eine Überraschung anzubieten: Die größte Kirche der Stadt ist die in Backsteingotik erbaute, katholische Sankt Albans-Kirche.

Sankt Albani Kirke

Sie ist dennoch nicht die Hauptkirche der Stadt, sondern die etwas weniger auffallende, evangelische Sankt Knuds-Kirche. Sie ist zugleich ein Dom, da sie auch Sitz eines Probstes ist.

Sankt Knuds Kirke

Und sie steht auch gleich neben dem Rathaus…

Rathaus zu Odense

… welches Ende des 19. Jahrhunderts im Mischstil, mit gotischen Anklängen erbaut wurde.

Stadt der Skulpturen

Überall in der Stadt sind, teilweise schwer interpretierbare Skulpturen von namhaften Künstlern installiert. Wie zum Beispiele diese hier:

„Die Stopfnadel“

Also, die beste Ehefrau von allen und ich dachten vor dieser, stehend zunächst an Unkeusches und vermuteten laut nachdenkend an stilisierte, menschliche Genitalien.

Aufgeklärt wurden wir von einer Passantin, die unsere Unterhaltung im Vorübergehen mitbekam und deshalb nur schwer aus einem Lachanfall zurückgeholt werden konnte. Sie klärte uns über die doch eher harmlose Bedeutung der Skulptur auf und so erfuhren wir: Die Skulptur stelle eine Stopfnadel (links) und eine Stecknadel (rechts) dar und erinnere an das Andersen-Märchen „Die Stopfnadel“, die sich bekanntlich einbildete, eine Nähnadel zu sein und erst wieder in die Realität zurück fand, als sie abgebrochen in der Rinne neben einer einfachen Stecknadel zum Liegen kam.

Skulpturen-Künstler machen es uns manchmal schon wirklich nicht leicht, angesichts phallischer Darstellungen im Denken keusch zu bleiben.

Odense Å

Leider kann ich aus Zeitgründen nicht weiter in Odense verweilen. Bleibt noch zu verraten, dass die Stadt eine sehr große, grüne Lunge entlang des Flüsschens Odense Å hat, mit Parkanlagen, Aussichtsschiffen und mit der Möglichkeit zum Bootfahren. Die gesamte Auenlandschaft links und rechts des Flüsschens wurde in eine sehr harmonische Parklandschaft kultiviert. Wirklich wunderbar.

Mitten in der Stadt eine riesige Parkfläche entlang des Odense Å

Große-Belt-Brücke

Bevor wir zum Highlight Fünens kommen noch ein Blick auf dieses Bauwerk:

Große Belt-Brücke

Folgt man von Odense der West-Ost-Magistrale der Autobahn E 20 weiter nach Osten, muss man unweigerlich über diese gigantische Hängebrücke fahren – sie ist übrigens mautpflichtig – um auf die dänische Hauptinsel Seeland zu gelangen.

Es ist die Große-Belt-Brücke oder wie sie in Dänemark heißt, die Storebæltsbroen. Mit dem Teleobjektiv und 300 mm Brennweite sie htdie Brücke jetzt zwar etwas kurz aus, aber das ist eine der Vergrößerung geschuldete Täuschung. In Wahrheit ist das gesamte Bauwerk fast 18 km lang und verbindet die Inseln Fünen und Seeland.

Wenn man sich mit dem Fahrzeug den beiden Brückenträgern nähert, wachsen diese langsam zu gigantischer Größe an, ohne dass man den Eindruck hat, ihnen überhaupt näher zu kommen. Sie ist eine der längsten Hängebrücken der Welt und die Hauptspannweite zwischen Trageseilen beträgt 1,6 km. Sie wurde 1998 in Betrieb genommen. Vorher war Seeland nur über Fähren erreichbar.

Schloss Egeskov

Kommen wir nun aber zum eigentlichen Highlight Fünens, dem wunderbaren Wasserschloss Egeskov.

Und hier liegt es: Von Odense folgt man der Primärstraße 9 (in Deutschland wären das Bundesstraßen) etwa 30 km nach Süden und findet es von der Primärstraße rechts gelegen, es hat eine eigene Ausfahrt.

Der Name, Egeskov sagt bereits das Wichtigste zu dem Bauwerk. „Egeskov“ heißt übersetzt „Eichenwald“, weil das Schloss auf Tausenden von in den Boden gerammten Eichenstämmen erbaut wurde.

Schloss Egeskov ein Prachtbau in spätgotischem Stil mit Rennaissance-Anklängen

Egeskov ist eine Wasserburg im spätgotischen Stil inmitten der größten historischen Parkanlage Dänemarks erbaut. Es ist kein Schloss des Königshauses, sondern ein Herrenhaus in gräflichem Privatbesitz. Für die Besichtigung müssen Erwachsene 220 DKK, das sind etwa 30 EUR, Eintritt zu bezahlen. Das ist nicht wenig, aber das hat seinen Grund. Es ist heute sein eigenes Museum, mit 10 prunkvollen Sälen, Gemälde- und Porzellansammlungen. Und unbedingt sehenswert.

Die riesige Parkanlage verleitet zu ausgiebigen Spaziergängen und man kann dabei das Schloss von allen Seiten betrachten.

Bei diesen Spaziergängen kommt man auch an Nebengebäuden des Schlosses vorbei und versteht dann auch, warum saftige 30 EUR Eintritt verlangt wurden. In diesen Nebengebäuden sind nämlich weitere Museen untergebracht, deren Eintritt im Preis inkludiert sind. Z.B. ein Museum zur Rettungswesen, eine Ausstellung von Puppenhäusern und ein Oldtimermuseum mit historischen Fahrzeugen aller Art und ja, auch mit Flugzeugen, wie hier, ein ausgemusterter Kampfjet der dänischen Luftwaffe, eine schwedische Dragon des Herstellers Saab.

Im Inneren historische Fahrzeuge und Flugzeuge aller Art, wie hier ein ausgemusterter Starfighter F 104, der in Deutschland zum Schluss die bitteren Beinahmen „fliegender Sarg“ und „Engelmacher“ trug. Wir sind alle in einem Alter, dass wir uns noch erinnern können. Das Flugzeug fiel in Deutschland 269 mal vom Himmel und kostete 116 deutschen Kampfpiloten das Leben. Trotzdem liebten die Kampfpiloten dieses Flugzeug wie nie wieder ein anderes.

Mit unserer Fahrt nach Egeskov sind wir schon weit in den Süden Fünens vorgedrungen. Ein guter Anlass ein hübsches Hafenstädtchen ganz im Süden zu besuchen, nämlich…

Svendborg

Svendborg ist eine heimelige kleine, maritime Hafenstadt ganz im Süden Fünens. Rund 27.000 Einwohner leben hier und diese romanische Kirche St. Nicolai steht mitten drin. Hier gibt es auch ein kulturhistorisches und ein zoologisches Museum zu besichtigen, …

… herrlich alte Fachwerkhäuser, …

… und pittoreske Gässchen.

Svendborg Havn (Hafen Svendborg)

Das Highlight ist für mich aber der gar nicht so kleine Hafen Svendborg an der Südküste, …

… mit schöner Architektur rundum …

Wie man leicht an meinem erhöhten Standort mi der Kamera erkennen kann, befand ich mich bei den letzten Aufnahmen bereits auf einer Fähre. Und die brachte uns zum nächsten, in der dänischen Südsee gelegenen Ziel, der Insel…

Ærø

Hier also Ærø. Die Insel gehörte bis 1864 formell zum Deutschen Reich, genauer zum Herzogtum Schleswig und wurde dann mit dem Wiener Frieden Dänemark zugeschlagen. Allerdings verkaufte der Herzog 1749 die Insel an den dänischen König und in einer Volksabstimmung 1750 bestätigte die Bevölkerung, dass sie bei Dänemark bleiben wollen.

Mit der kunterbunten Autofähre wird man in einer etwa 1 Stunde und 15 Minuten zum Fähranleger in Ærøskøbing auf Ærø gebracht.

Ærøskøbing

Ærøskøbing ist der Hauptort der Insel, auf der nur knapp 1000 Menschen dauerhaft wohnen. Es ist ein wahres pittiroskes Kleinod. Wie das hier, aus dem 18. Jdht. stammenden Rathaus.

Und pittoresk ist hier eigentlich alles. Die Gassen zum Beispiel, …

… die Häuser, hier das älteste Haus der Insel überhaupt, es stammt aus dem Jahre 1645.

Man sieht also, dauerhafte Bauwerke benötigen nicht unbedingt einen rechten Winkel. Im rechten Winkel bauen nur ängstliche Weicheier.

Und des kleinste Ladengeschäft der Welt, es befindete sich ebenfalls in Ærøskøbing. Mal werden hier Waffeln und Eis verkauft…wie hier auf einer Aufnahme aus 2007…

… ein Andermal wird nur Nibbes angeboten, 7 Jahre später.

Marstal

In nur 10, 15 Minuten erreicht mit man dem Auto von Ærøskøbing aus das kleinere Marstal an der Südostküste der Insel. Ein kleines Dörfchen, welches vor allem durch viele heimelige, aber leerstehende und zum Verkauf angebotene Häuschchen überrascht. Meine Vermutung wurde vom Besitzer dieses heimeligen Cafés hier bestätigt:

Die alten Besitzer sind weggestorben, die Jugend hat die Insel verlassen, um in die Nähe ihrer Arbeitsplätze zu ziehen. Und die Erben nutzten die Häuser für eine Weile als Wochenend- und Ferienhäuser, um sie schließlich doch zum Verkauf anzubieten.

Kunterbunt in Farben und Baustil geht es auf Ærø zu, sogar klassizistische Anklänge findet man, wie hier, z.B. das Haus des Marineverbandes in Marstal.

Übrigens, es gibt ein Programm für die Insel, das den Verkauf von Immobilien an Leute, die dauerhaft auf der Insel leben möchten, fördert. Für umgerechnet 30 bis 50.000 EUR kann man da ein schnuckeliges Haus für den Lebensabend erwerben. Man kann sogar ein Probejahr – teilweise mietfrei – aushandeln, um zu sehen, ob das Inselleben wirklich zusagt. Auch deutsche Interessenten können – und das ist auf Ærø in Dänemark eine Ausnahme – so ein Häuschen erwerben.

Badekultur

Für Fotografen gibt es in Marstal etwas Buntes zum Ablichten. Auf einer kleinen Landzunge am Südostufer der Insel findet man eine Reihe farbenfroher Badehäuschen.

Ob mit Reet gedeckt…

… oder in femininer Farbe. Ich wette, das Badehäuschchen gehört einer Frau …

… das hier gehört aber einem männlichen Besotzer, den ich persönlich kenne.

Die goldene Kuh kündet von naher Kunst

In höchsten 20 Minuten gemächlichen Fahrens erreicht man die ggü. liegende Nordwestküste… und staunt zunächst über eine goldfarbene Kuh, welche skeptisch hinüber nach Deutschland zu blicken scheint. Sie ist das Aushängeschild einer Kunstwerkstatt, an der man direkt vorbeikommt.

Ja, von Ærø aus, kann man hinüber zum deutschen Festland bis weit hinein in die Flensburger Förde und hinüber nach Jütland gucken. Und das kann man am Inselende am besten vom dort befindlichen Leuchtturm „Skjoldnæs Fyr“.

Was man da unterhalb des Leuchtturms sieht, ist übrigens ein kleiner Golfplatz.

Bevor wir die Insel verlassen: Für Privatpiloten ist die Insel auch mit einem Klein- oder Sportflugzeug erreichbar. Es gibt in der Nähe von Marstal einen kleinen Flugplatz.

Damit verlassen wir Ærø, ein Kleinod unter den dänischen Inseln. Und wenden uns der nächsten, bei Ruheurlaubern sehr beliebten und letzten für heute Insel zu, nämlich …

Langeland

Die Betonung liegt auf Ruheurlaub, denn recht viel mehr bietet die Insel nicht, weshalb meine Frau und ich Langeland auch gerne „Langeweileland“ nennen. Für uns, die wir uns gerne Interessantes ansehen, ist Langeland deshalb weniger interessant, aber einiges gibt es auch hier anzugucken.

Langeland liegt zwar nur wenig mehr als einen Steinwurf von Ærø entfernt, wie man hier auf der Karte sieht, allerdings gibt es weder eine Fähre, noch eine Brücke hinüber. Also müssen wir mit der Fähre zurück nach Svendborg, um dann von Fünen aus über eine etwa 5 km lange Brückenstraße auf die Insel zu gelangen.

Einen Tag sollte man für die Insel schon einplanen, sie hat immerhin eine Nordsüdausstreckung von etwa 50 km. Was es dort zu sehen gibt, ist schnell erzählt. Eine kleine heimelige Stadt in der nichts los ist, drei Leuchttürme, ein Schloss, eine respektable Windwühle und eine für Fotografen sehenswerte Südküste. Ansonsten halt, wie schon betont: sehr viel Ruhe.

Rudkøbing

Man landet nach der Überfahrt unmittelbar im Hauptort Langelands, der Kleinstadt Rudkøbing. Wie man sieht, am helllichten Tag extrem bevölkert. Aber immerhin, über 4.600 Einwohner hat die liebliche Stadt doch.

Herrliche, teils farbenfrohe Häuser zum Beispiel …

… bei manchen Häusern könnte man meinen, sie sehen uns sogar dreiäugig an …

… ein kleines Rathaus im neoklassischen Stil erbaut.

Und eine Kirche, deren Foto ich aber in meinem Fundus nicht mehr fand.

Mag sein, dass es am trüben Wetter lag, aber es gab nichts, was uns länger in Rudkøbing festhielt, außerdem hatten wir noch etwas mehr als 100 km auf der Insel zurückzulegen.

Auf dem Weg nach Norden entdeckten wir zunächst zu ein Novum, einen scheinbar nutzlosen Leuchtturm.

Der Leuchtturm Tranekær Fyr nämlich ist von der See aus, wegen der hoch gewachsenen Bäume, gar nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich hat man deshalb die Lampe und Optik aus dem Lampenhaus entfernt. Was wir vor Ort nicht wussten und auch nicht gesehen haben und deshalb auch nicht fotografieren konnten: 50 Meter weite, hinter dem Wäldchen, wurde ein neuer Leuchtturm, direkt an der Küste erbaut. Ich habe das erst zu Hause, beim Nachbereiten unserer Reise, in Google-Maps entdeckt. Das ärgert mich heute noch. Aber ich finde es schön, dass die Dänen statt Bäume zu fällen lieber einen neuen Leuchtturm bauen.

Das Highlight der Insel aber ist sicher das Schloss Tranekær. Es ist im gräflichen Privatbesitz und schon eine Augenweite in seinem feuerroten Außenkleid.

Das Schloss – einst im 13. Jhdt. Auf einem Hügel als Burg erbaut – erhielt seine heutige Gestalt aber erst im 19. Jahrhundert. Unterhalb des Schlosses gibt es ein angeblich sehr gutes Restaurant, was wir aber nicht testen konnten, da es geschlossen war.

Ein paar Meter weiter in nördlicher Fahtrrichtung, gibt’s noch eine mächtige Schlossmühle, die zum Schloss gehört und deshalb Mühle Schloss Tranekær heißt. Sie war es, was uns neben dem Schloss auf Langeland am meisten begeistert hat.

Das war’s auch schon im Norden der Insel außer einem Leuchtturm ganz im Norden gibt es da nichts mehr, was die Fahrt lohnen würde. Also begeben wir uns nach Süden, weit nach Süden, genauer an die Südküste Langelands.

Dort immerhin fanden wir eine traumhafte Küstenlandschaft, welche – aus Fotografen-Sicht – vor allem bei rauem Wetter einen besonderen, landschaftlichen Charme entfaltet. Zum Baden in der Ostsee ist der Kieselstrand vielleicht nicht so das Wahre, aber zum Wandern lädt die Landschaft entlang der Küste schon ein.

Kurios: was der nachfolgende, kreisrunde, eingemauerte, kleine Wald soll, wissen nicht mal die Bewohner vor Ort. Es gibt ihn, auf einem kleinen Hügel gelegen, angeblich schon immer und niemand weiß, warum er eingemauert ist und wer das in grauer Vorzeit veranlasst hat. Man vermutete darunter ein Hügel- oder Massengrab, aber Grabungen sind nicht möglich, ohne den Wald abzuholzen Vorsichtshalber hat man ihn deshalb unter Denkmalschutz gestellt… auch wenn es das einzige Denkmal ist, wofür keine Begründung angegeben werden konnte.

Das war’s für heute. Im nächsten Jahr werde ich Dänemarks Hauptinsel Seeland mit der Hauptstadt Kopenhagen die Inseln Lolland, Falster und die Schwesterinsel von Rügen, nämlich die Kreiseinsel Møn, vorstellen und in einem letzten Vortrag im Herbst nächsten Jahres die „Perle der Ostsee“, nämlich Bornholm und die östlich vorgelagerten Erbseninseln Christiansø und Frederiksø vorstellen.


Für Interessierte: hier geht’s zum ersten Teil der Vortragsreihe

Sehnsucht Dänemark – Teil I

Ausflug nach Kehlheim 08/18

Am 23. August 2018, fand unsere längere Tagesfahrt nach Kelheim und Kloster Weltenburg statt. Die geplante Schifffahrt von Kelheim nach Kloster Weltenburg musste wegen Wassermangels der Donau buchstäblich ins Wasser fallen.

Um doch noch attraktiv zu bleiben besuchten wir die Confiserie Seidl in Laaber. Hier gab es Pralinen, Schokolade und Gummibären aus eigener Herstellung. Zum Mittagessen schien die Sonne, so dass wir im schattigen Biergarten der  Brauschänke Weißes Bräuhaus, Kelheim, im Garten sitzen konnten.

Anschließend ging es mit dem Bus weiter zum Kloster Weltenburg, der ältesten Klosterbrauerei der Welt (1050). Vom Parkplatz konnte der Shuttelbus zur Klosterschänke benutzt werden oder die 700m, mit Blick in das Rinnsal Donau, per pedes zurückgelegt werden.

Unser Koll. Danzl brachte uns, nach dem Kaffee, bei einer Führung die wunderschöne, spätbarocke Klosterkirche Sankt Georg, welche die Brüder Asam gestaltet hatten, näher.

Gegen 18.00 Uhr traten wir physisch und psychisch gestärkt die Heimreise an.

Fotoimpressionen von unserem Ausflug